Hubertusmesse im Meldorfer Dom
Gemeinsame Hubertusmesse und Jagdkonzert der Kreisjägerschaften Dithmarschen
Am Sonnabend, den 02. November 2019 begann um 18:30 Uhr ein Jagdkonzert im Meldorfer Dom.
Hierzu hatten sich verschiedene Jagdhornbläsergruppen aus den beiden KJS Dithmarschen-Nord und Dithmarschen-Süd zusammengefunden. Im Wechsel wurden jeweils verschiedene Jagdstücke vorgetragen und erfüllten rund 45 Minuten zur Einstimmung auf den Gottesdienst den Meldorfer Dom mit fülligem Klang.
Um 19:30 Uhr traten die Bläser erneut auf, um den Einzug der Parforcehornbläser Rendsburg-Schleswig musikalisch zu untermauern. Pastor Benjamin Pohlmann und die Parforcehornbläser schritten in die gut gefüllte Kirche um mit dem eigentlichen Gottesdienst zu Ehren des heiligen St. Hubertus zu beginnen.
Hubertus, dem Schutzpatron der Jäger nicht nur in Dithmarschen, wurde dieser Gottesdienst gewidmet und sein Leben dient den Jägern der Legende nach als Vorbild.
Über seine Herkunft und Jugend gibt es unterschiedliche Berichte. Sicher ist, dass er Bischof von Tongern-Maastricht war. 722 verlegte er den Bischofssitz von dort nach Lüttich. Er starb am 30. Mai 727 in Tervuren/Brüssel. Bereits am 3. November 743 wurde er heiliggesprochen. Rund um diesen Tag wird er seitdem in Hubertusmessen gefeiert. Sein Grab befindet sich in Saint-Hubert in den Ardennen/Belgien.
Es gibt unterschiedliche Berichte über den ersten Teil seines Lebens. Danach soll er aquitanischer Adliger gewesen sein und somit ein Vorfahre der französischen Könige. Angeblich war er verheiratet und soll aus dieser Ehe einen Sohn gehabt haben. Wohl am bekanntesten ist die Legende von seiner Bekehrung, als er bei einem seiner Jagdausflüge in den Ardennen einem kapitalen Hirsch nachstellte:
Als er einen Hirsch nach langer Pirsch endlich stellte, war er sehr verwundert, als dieser ohne Regung vor ihm stehen blieb. Schon wollte Hubertus zum Bogenschuss ansetzten, da erblickte er plötzlich zwischen den Geweihstangen des Hirsches ein leuchtendes Kreuz. Gleichzeitig vernahm er eine geheimnisvolle Stimme, die ihn ermahnte, neben den weltlichen Vergnügungen das ewige Leben nicht zu vergessen.
Die Begebenheit mit dem Hirsch bewirkte bei Hubertus, dass er sein Leben von nun an ganz Gott weihte. Er verzichtete auf all seine Ämter, entsagte vollständig allem weltlichen Reichtum und verschenkte sein Vermögen an die Armen. Er zog sich in die Einsamkeit der Ardennen zurück, hegte und pflegte die Tiere gleichwohl wie die Jäger es heute tun, und lebte dort eine Zeit lang als Einsiedler, bis er sich zum damaligen Bischof von Maastricht, dem heiligen Lambertus, begab und von diesem zum Priester ausgebildet und auch geweiht wurde. Nachdem St. Lambertus ermordet worden war, wurde St. Hubertus sein Nachfolger als Bischof von Maastricht.
Durch die legendenhafte Erzählung der Begegnung von Hubertus mit dem Hirsch ist dieser heute noch der Schutzpatron der Jäger.
Die feierlichen Musikstücke , welche sehr stimmungsvoll vorgetragen wurden und durch den gesamten Gottesdienst leiteten , wurde auf dem Parforcehorn vorgetragen. Diese historischen Hörner des 17. Jahrhunderts entstammen ursprünglich der französischen Reitjagd. Daher kann man an so manchem Trichter des Horns auch noch einen schwarzen Lack erkennen. Dieser wurde aufgetragen um andere Teilnehmer der Jagdgesellschaft zu Pferde nicht von der Sonne zu blenden, welche sich in einem blanken Trichter spiegeln würde.
Diese Naturhörner haben eine eigene Tongebung, welche durch das sogenannte „Stopfen“ mit Halbtönen zu konzertanter Musik erweitert wurde. Und so erklang ein wunderbares Konzert in dem ihm eigenen Ton der Parforcehörner, vorgetragen des Parforcehorncorps Rendsburg-Schleswig unter der Leitung von Herrn Dr. Gregor Steidle, welches am Ende des Gottesdienstes mit einem großen Beifall endete.
Liturgie und Predigt hielt Pastor Benjamin Pohlmann. In seinen Worten ließ er den Bezug und die Liebe zu Gott in den einfachen, ursprünglichen Dingen wie dem Bild eines fantastischen Sonnenaufgangs und der Freude an dem Wohlergehen an Flora und Fauna deutlich werden. Gerade so wie es die Jäger eben machen.
Zu Ausklang der Messe trafen sich noch alle Bläser und Mitwirkende anschließend im Hotel-Restaurant „Zur Linde“ um gemeinsam den Abend bei Speis´ und Trank gemütlich ausklingen zu lassen.